Kein Kredit mehr ohne Nachhaltigkeitsstrategie?
Mit einer Vielzahl an neuen Vorschriften übt die EU erheblichen Druck auf den Bankensektor aus, um die Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen. Die politisch leichter zu regulierende – weil homogenere – Finanzindustrie soll auf diese Weise die heterogene Realwirtschaft de facto zur Nachhaltigkeit zwingen. Für einige Mittelständler klingt das noch realitätsfern. Dabei werden auf Konzernebene bereits Finanzierungen von der Nachhaltigkeit bzw. einer Nachhaltigkeitsstrategie abhängig gemacht. Zwar sind KMU oftmals nicht weniger nachhaltig als Großunternehmen, jedoch mangelt es meist an einer sturkturierten Erfassung.
Kurzum: Der Unternehmer, der Nachhaltigkeitsaspekte nicht berücksichtigt, wird in Zukunft keinen Zugang mehr zu angemessen bepreisten Finanzierungen bekommen. Denn je weniger nachhaltig ein Geschäftsmodell daher kommt, desto riskanter und unattraktiver ist die Kreditvergabe für die Bank. Das spiegelt sich sogar im Rating wider.
Der Bundesverband deutscher Banken prognostiziert: „Nachhaltigkeit wird in den nächsten Jahren integraler Bestandteil der Kreditvergabe sein und zu spürbaren Veränderungen der Unternehmensfinanzierung führen“.
Welche Maßnahmen wirklich als nachhaltig – und nicht als bloßer Aktionsmus – angesehen werden können, wird zunehmend kritisch untersucht. Was soll alles von Unternehmen – jenseits einer CO2-Reduktion – verlangt werden? Eines ist klar: Jede Form der wirtschaftlichen Betätigung geht mit einer mehr oder weniger intenstiven Umweltentwicklung einher. Will man also keine grundlegende Deindustrialisierung, muss das Thema Sustainability auch seine Grenzen finden.
Worauf Sie beim Thema Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Finanzierungen unbedingt achten sollten, erläutern wir Ihnen gerne in einem gemeinsamen Gesprächstermin.
Quelle: ESG-Zeitschrift, Ausgabe 5 2022